Manchmal ist die Wahrheit erschreckend
Aber lieber spät als nie… Und mit mehr Erkenntnisse über uns selbst, können wir uns langfristig wirklich viel Leid ersparen.
Also:
Generell sind nicht alle Menschen auch für Menschen mit einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung anfällig. Denn es sind nun mal ganz bestimmte Eigenschaften, die sich Menschen mit NPS zu eigen machen bzw. worüber sie sich bei einem anderen Menschen einhaken können.
Herauszufinden, welche dies sind und sie in sich zu erkennen, ist unglaublich hilfreich, um nicht ein Leben lang auf diese Art von Mensch herein zu fallen.
Dabei geht es allerdings nicht darum, sich nur mit dem Wissen darüber, in Zukunft vor diesen Menschen zu wappnen, um sich vor weiterem Missbrauch zu schützen. Denn das dadurch weiterhin dauerhaft Auf-der-Hut-Sein, schränkt uns nicht nur ungemein ein, sondern lässt uns letztlich auch nie mehr wieder von der Angst vor Missbrauch frei.
Und das Schlimme daran ist, wir selbst bauen uns damit unser eigenes Gefängnis.
Zudem sind mit diesem Schutzmechanismus wahrhaftig liebevolle Beziehungen auch nicht möglich.
Wenn du also die ein oder andere oder vielleicht sogar alle der folgenden Eigenschaften an dir erkennst, dann nimm dies gerne zum Anlass, um dich damit jetzt und ein für alle Mal auseinanderzusetzen.
Denn auch hier ist es wieder ganz entscheidend für unsere Freiheit und Unabhängigkeit, dass wir nicht versuchen, den anderen besser zu verstehen, um dann darauf entsprechend zu reagieren, sondern dass wir uns so verhalten, wie wir sind – ganz frei und ohne Vorbehalte.
Dafür braucht es die Heilung des Traumas, das toxische Menschen überhaupt erst anzieht.
Nur so kann dein Leben in Zukunft ganz anders verlaufen.
Wenn du dich also in den folgenden Eigenschaften erkennst, dann sei bitte mild mit dir. Denn du bist wundervoll, so wie du bist.
Diese Eigenschaften sind auch nicht unbedingt etwas Schlechtes, sie bieten nur leider auch Menschen, die es nicht immer gut mit uns meinen, eine breite Angriffsfläche.
Und letztlich kannst du sowieso auch davon ausgehen, dass du diese Eigenschaften von deinen Eltern anerzogen bekommen oder übernommen, sie also nicht frei gewählt hast.
Daher könnte es jetzt vielleicht ja genau der richtige Moment dafür sein, diese kindliche Prägung endlich wieder abzugeben. Los geht’s.
Hier also jetzt Wahrheit Nummer eins:
Es fällt dir schwer, anderen gegenüber deine Meinung zu äußern und Grenzen zu setzen.
Wenn diese Aussage auf dich zutrifft, dann liegt das – wie gesagt – höchstwahrscheinlich daran, dass du es als Kind nie wirklich gelernt hast bzw. es dir nicht erlaubt war, dich auf eine gesunde Art durchzusetzen. Niemand hat dir richtig beigebracht, dir über deine eigenen Werte, Wahrheiten und Entscheidungen klar zu werden. Stattdessen wurde dir beigebracht, “mitzumachen, um angenommen zu werden, “den Frieden zu wahren” und die Gefühle anderer besser nicht zu verletzen.
Das bedeutete für dich in der Konsequenz allerdings auch, dass du selbst dann, wenn sich Dinge für dich “falsch”, “nicht wahr” oder “nicht gesund” anfühlten, dennoch nicht das Wort ergriffen hast, weil du dich aus der Erfahrung heraus einfach nicht getraut hast, jemanden damit zu konfrontieren.
Wir reagieren so, wenn wir in der Kindheit immer dann, wenn wir unsere eigene Meinung geäußert haben, mit Kritik, Ablehnung, Verlassenwerden und/oder Bestrafung rechnen mussten.
Besonders schlimm war das für uns natürlich bei denjenigen Menschen, von denen wir unbedingt geliebt werden und mit denen wir zusammen sein wollten, die uns Liebe, Anerkennung und Sicherheit hätten geben müssen und uns das Überleben garantieren sollten. Als Kinder haben wir daher schnell gelernt, dass es einfacher und sicherer ist, es anderen Recht zu machen.
Durch diese Überzeugung aus der Kindheit, die wir heute aber gar nicht mehr zum Überleben brauchen, leiden wir als Erwachsener noch heute – und das nicht nur in unserer Liebesbeziehung. Konflikte werden generell vermieden, Grenzen ignoriert und Werte vernachlässigt.
Unsere Beziehungen entstehen auch nicht dadurch, dass wir “andere so behandeln, wie wir selbst behandelt werden möchten”, sondern dadurch, dass wir uns selbst mit Liebe, Wertschätzung und Respekt behandeln, für uns einstehen, Nein sagen können und nicht an Menschen anhaften bleiben, die uns nicht guttun und für uns auch nicht immer nur das Beste im Sinn haben.
Menschen mit NPS sind Experten darin, Menschen heraus zu filtern, die nicht wissen, wie sie anderen widersprechen und für sich selbst einstehen können, selbst wenn das auch mal den Verlust eines geliebten Menschen bedeuten könnte.
Wenn dir dieses Verhalten bekannt vorkommt, dann ist es für dich jetzt also vielleicht an der Zeit, dich mit deinem Selbstwert auseinander zu setzen, so dass du nicht mehr jedem gefallen und es allen Recht machen musst, um dich geliebt zu fühlen. Übe Grenzen zu setzen und lerne, die Angst vor den Konsequenzen dessen zu überwinden, was andere tun könnten, wenn du sie durchsetzt.
Wir haben jetzt als Erwachsene endlich die Möglichkeit, uns von unseren eigenen, inneren Grenzen und Beschränkungen zu befreien.
Hier kommt Wahrheit Nummer zwei:
Du trägst ein ungelöstes und ungeheiltes Trauma in dir.
Die meisten Menschen, die eine schmerzhafte Kindheit und toxische Beziehungen erlebt haben, tragen als Erwachsene noch immer ein ungelöstes Trauma in sich. Das liegt vor allem daran, dass wir noch immer in einer Welt leben, in der wir meist versuchen, die Symptome zu bekämpfen, anstatt die Ursache wirklich zu beheben, also in unserem Inneren zu heilen.
Eine gesunde, innere Programmierung haben die meisten von uns daher nie richtig erlernt bzw. wurde sie nicht gefördert. Bei Menschen, die narzisstisch missbraucht worden sind, trifft dies immer zu.
Die Neurowissenschaft hat inzwischen bewiesen, dass nicht nur das, was wir denken, unsere Zukunft erschafft, sondern vor allem das, was wir fühlen. Wenn wir also eine emotionale Prägung in unserem Körper tragen, die uns z. B. tief im Inneren glauben lässt, dass Menschen, die wir lieben uns verletzen, entwerten, missbrauchen, verlassen oder gar vernichten, dann sind das leider genau auch die Menschen, die wir weiterhin durch unsere energetische Schwingung anziehen und von denen wir uns auch angezogen fühlen. Einfach, weil es sich durch unsere Prägung stimmig und vertraut anfühlt.
All das läuft natürlich unterbewusst ab und macht es uns umso schwerer, dem rein auf Verstandesebene entgegen zu wirken. Denn unser Unterbewusstsein ist nun einmal um ein Vielfaches stärker als unser Bewusstsein.
Und so können wir kaum verhindern, dass unsere starke, unterbewusste Programmierung, die durch E-Motion (Energie in Bewegung – sie bestimmt, wie wir uns in bestimmten Situationen in unserem Leben fühlen) getriggert wird, uns immer wieder dazu bringt, die gleichen Verhaltensmuster mit den immer wieder gleichen Menschentypen zu wiederholen.
Menschen mit NSP sind diesbezüglich sehr feinfühlig. Sie können sehr schnell im anderen die ungeheilten Wunden aufspüren und dieses Wissen für sich nutzen.
So traurig das auch ist. Wir müssen akzeptieren, dass es auch solche Menschen gibt. Auch wenn das schwer zu begreifen ist.
Ein solcher Mensch verspricht dir dann, sobald du dich mit dem, was dich am meisten schmerzt oder was du dir am meisten wünschst, offenbarst, dass er so etwas nie tun würde bzw. dir genau das geben kann. Doch langfristig ist leider dann das Gegenteil der Fall.
Du kennst das sicherlich: Dies geschieht mit einer so gut gespielten Aufrichtigkeit, dass du es einfach glauben musst. Vielleicht auch, weil du es glauben möchtest… Auf jeden Fall hast du das Gefühl, jetzt den Richtigen gefunden zu haben.
Das ist ein klares Zeichen für Narzissmus. Denn eine gesunde Beziehung basiert nicht auf solchen Versprechen und Hierarchien…
In dem Moment, wo du glaubst, dein sehnlichster Traum wäre jetzt endlich wahr geworden, beginnt dein ganz persönlicher Albtraum, denn deine ungeheilten Wunden werden nun wieder aufgerissen.
Die gute Nachricht aber ist, auch hierfür gibt es eine Lösung: Die Heilung deiner ungeheilten Anteile in dir. Denn wenn dieses Trauma, das dir immer mehr vom Gleichen bescherte, nicht mehr existiert, dann ziehst du zukünftig auch die Menschen, die deinem Trauma entsprochen haben, nicht mehr länger an.
Da wir unser Leben aber eben nicht allein mit unserem Verstand erschaffen können, sondern es sich aus unserem unbewussten Inneren heraus entfaltet, führt also kein Weg an der inneren Heilarbeit vorbei.
Es macht also schlichtweg nichts, einfach nur zu hoffen oder darauf zu warten, dass sich mit der Zeit irgendwas in unserem Leben ändern wird. Denn das wird solange nicht geschehen, bis wir uns selbst nicht verändert haben.
Lassen wir uns voll darauf ein, dann kann das ein wirklich wundervoller Prozess sein…
Kein Wunder, dass du dich hinterher völlig ausgelaugt fühlst…
Bevor wir zu Wahrheit Nummer drei kommen, möchte ich zum Thema persönliche Integrität noch etwas anmerken. Denn dieses Thema ist wirklich sehr, sehr wichtig.
In toxischen Beziehungen wird die Integrität des anderen nicht gewahrt. Wenn wir uns also langfristig einer Situation aussetzen, in der unsere Integrität ständig angezweifelt wird, kann es gar nicht anders sein, als dass wir uns völlig erschöpfen und innerlich ausbluten.
Die persönliche Integrität – auch die des anderen – zu respektieren, gehört zu einer funktionierenden Beziehung unbedingt dazu. Wird sie in einer Beziehung – egal in welcher – in Frage gestellt oder angezweifelt, kannst bzw. solltest du diese Beziehung am besten direkt verlassen.
“Persönliche Integrität ist die fortwährend aufrechterhaltene Übereinstimmung des persönlichen Wertesystems und der persönlichen Ideale mit dem eigenen Reden und Handeln. … Ein integrer Mensch lebt und handelt in dem Bewusstsein, dass sich seine persönlichen Überzeugungen, Maßstäbe und Wertevorstellungen in seinem Verhalten ausdrücken. Persönliche Integrität ist als Treue zu sich selbst gekennzeichnet worden. Sie achtet aber ebenso die Integrität und Würde der Mitmenschen und strebt danach, diese nicht zu verletzen.”
Hier nun also Wahrheit Nummer drei:
Deine persönliche Integrität ist sehr hoch und du ärgerst dich, wenn sie angezweifelt wird.
Eine der wirkungsvollsten Taktiken, wie du von einem toxischen Menschen fast in den Wahnsinn getrieben werden kannst, besteht darin, dass dieser dir immer wieder sagt, dass du ein schlechter Mensch seist – z. B. gedankenlos, egoistisch, emotionslos und dass du dich nicht genug um ihn oder andere kümmern würdest.
Mit diesem Vorwurf können integre Menschen gar nicht gut umgehen. Mit der Zeit beginnen sie daher geradezu süchtig danach zu werden, dem anderen beweisen zu wollen, dass sie ein guter und anständiger Mensch sind.
Meist führt dies dann später dazu, dass ein Mensch mit NPS dich darüber hinaus auch immer wieder beschuldigt, unehrlich zu sein und Schlechtes zu tun – das Meiste davon tut letztlich er häufig selbst. Sie machen das, um von ihrem eigenen schlechten Verhalten abzulenken. Denn während du dich gegen ihre ständigen Vorwürfe verteidigst, kannst dich ja nicht gleichzeitig mit ihrem Verhalten auseinandersetzen bzw. es hinterfragen oder überprüfen.
Aus Erfahrung kann ich sagen: Umso unglaubwürdiger oder unwahrscheinlicher die Geschichten sind, umso eher werden sie geglaubt. Einfach, weil man sich gar nicht vorstellen kann, dass sich jemand so etwas überhaupt ausdenken kann bzw. wagen würde, derart skrupellos zu lügen…
Eine weitere Taktik ist, dass bisher gesetzte Ziel immer wieder zu verändern. Was gestern noch gut war, reicht heute nicht mehr aus. Auch das sorgt für Verwirrung. Denn wenn wir nicht wissen, was von uns erwartet wird, sorgt das für Unsicherheit. Zudem ist es natürlich auch anstrengend, wenn die Messlatte immer höher gelegt wird. Und es hält uns natürlich auch wieder beschäftigt. Irgendwann aber werden die Hürden, um beweisen zu können, dass wir ein guter Mensch sind, letztlich unerreichbar. Auch das ist sehr kräftezehrend.
Auch der Druck von außen kann erhöht werden, indem von Verbündeten gesprochen wird, die angeblich das Gleiche denken wie er. Gerne werden dazu Familienmitglieder oder Freunde missbraucht. Würde man sie offen fragen, würde sich schnell herausstellen, dass auch das eine Lüge war. Doch aus Scham ziehen wir uns häufig eher zurück und isolieren uns mehr und mehr. Auch das zeichnet eine toxische Beziehung aus.
Doch bei den ständigen Diskussionen geht es nicht nur um die Integrität, sondern häufig auch darum, wer Recht hat und wer nicht. Auch das ist sehr anstrengend, denn ein Mensch mit NPS wird alles dransetzen, den anderen davon zu überzeugen, dass er Recht hat. Um dies zu untermauern, wird einiges in Bewegung gesetzt. Denn letzten Endes ist das Ziel immer, dass der andere sich dabei als schlechter Mensch fühlt.
Hier kannst du ganz bewusst mal schauen, wo auch du Recht haben wolltest. Dazu gehört auch dein Bedürfnis, dem anderen zum Abschluss noch mal „alles” gesagt zu haben… Autsch.
Auch hierfür findest du die Lösung in deinem Inneren. Wenn du weißt, wer du bist und dich liebst, dann macht es dir auch nichts aus, was andere von dir denken bzw. wird dein innerer Frieden dadurch nicht beeinflusst.
Aus Respekt und Liebe zu dir selbst, solltest du daher den Kontakt zu solchen Menschen rigoros meiden. Wer dich nicht so akzeptiert, wie du bist, hat in deinem Leben einfach nichts zu suchen – im wahrsten Sinne des Wortes.
Und auch du brauchst nicht zu suchen. Alles, was es für ein erfülltes Leben braucht, ist bereits in dir.
Denn die Wahrheit Nummer vier lautet:
Du bist unglaublich hart zu dir selbst.
Häufig verfangen sich Menschen, die perfektionistisch veranlagt sind und sich regelmäßig selbst für alles kritisieren, was nach ihren Maßstäben nicht perfekt ist oder was sie noch nicht erreicht haben oder hätten besser machen können, in toxischen Beziehungen. Denn anstatt sich selbst für das zu lieben und anzuerkennen, was sie sind, haben sie einen sehr starken, inneren Kritiker, der ihnen oft zusetzt.
(Wo der herkommt, brauche ich ja nicht mehr zu erklären.)
Aus diesem Grund suchen wir uns dann auch die zu uns passenden Menschen. Also Menschen, die uns auf die gleiche Art und Weise behandeln wie wir es mit uns selbst auch tun.
Das passiert zwar unbewusst, aber nicht grundlos. Letztlich suchen wir (auf Seelenebene) einen Menschen, der uns spiegelt, was wir in uns noch transformieren dürfen. Ein solcher Partner macht also unbedingt Sinn.
Wenn du also selbst dein größter Kritiker bist, dann wirst du dich aus dem oben genannten Grund auch ganz natürlich zu einem Menschen hingezogen fühlen, der anfangs noch reizend und charmant ist, um dich für ihn zu begeistern, der aber mit der Zeit dann doch auch sein wahres Inneres offenbart, indem er auch zu dem Menschen wird, der er wirklich ist: Jemand, der sich selbst genauso liebt wie du dich auch – nur bedingt.
Um es uns “einfach” zu machen und es uns sehr deutlich aufzuzeigen, ist dies bei einem Menschen mit NPS auch sehr ausgeprägt:
Du wirst kritisiert, wenn du etwas tust, aber du wirst genauso kritisiert, wenn du es nicht tust.
Du kannst den anderen nur zufrieden stellen, wenn du x, y oder z tust, aber auch das reicht nie aus. Es ist ein Fass ohne Boden und hört nie auf.
Der andere ist nie dauerhaft glücklich mit dir bzw. ist nie zufrieden zu stellen.
Du kannst dich für den anderen auf den Kopf stellen, doch auch das spielt keine Rolle. Es ist am Ende egal, was du tust, du bist einfach nie gut genug.
Doch auch wenn dieses Verhalten sehr anstrengend bzw. sehr schmerzhaft ist, müssen wir hier auch ganz ehrlich zu uns selbst sind.
Wir müssen uns selbst gegenüber zugeben, dass auch wir nie wirklich mit uns selbst zufrieden sind bzw. es nicht waren, als wir uns noch in einer toxischen Beziehung befunden haben.
Diese Erkenntnis ist unglaublich wichtig. Denn so wie wir teilweise mit uns selbst in Gedanken sprechen, würden wir mit einem Freund oder einer Freundin nie sprechen. Aus dem einfachen Grund, dass wir für den anderen sehr viel mehr Verständnis und Mitgefühl aufbringen können als für uns selbst.
Die folgende Aussage ist hart, doch sie könnte die Sicht auf deine Beziehungen komplett verändern:
Wir wählen niemals einen Partner, dessen Liebe geringer ist, als die, mit der wir uns selbst lieben.
Anders ausgedrückt: Deine Fähigkeit zur Selbstliebe entscheidet darüber, wie sehr ein anderer Mensch dich lieben kann bzw. darf.
Wenn wir das wirklich verstanden und verinnerlicht haben, ist auch klar, warum es so essentiell ist, nach einer toxischen Beziehung erst einmal mit uns selbst eine liebevolle Partnerschaft einzugehen, bevor wir es wieder mit einem anderen Menschen versuchen.
Die wichtigste Beziehungsarbeit ist also die mit uns selbst – auch in einer Partnerschaft ist das weiterhin so. Wir sind und bleiben für unsere Gedanken und Gefühle allein verantwortlich. Der andere kann nur ein Spiegel für uns sein. Ansonsten geben wir die Verantwortung für unser Wohlbefinden an den anderen ab und damit bekommt er – egal, ob gewollt oder ungewollt – auch die Macht über uns.
Behandle dich selbst also so gut es nur geht, vor allem, wenn du in Gedanken mit dir sprichst…
Denn das Wunderschöne daran ist, dass du mit deinem höheren Bewusstsein den Missbrauch durch andere einfach nicht mehr länger ertragen oder dulden kannst.
Manchmal kommt es noch härter… Aber wir müssen ehrlich mit uns sein, sonst kommen wir nicht wirklich weiter.
Daher hier also die Wahrheit Nummer fünf:
Du versuchst, andere zu reparieren und zu ändern.
Es kann dir auch so vorkommen, als wenn du den anderen retten müsstest oder könntest. Vor allem bei verdeckten Narzissten ist das oft der Fall, denn sie haben häufig eine traurige Geschichte, über die sie sich mit dem Partner verbinden.
(Kleiner Exkurs: Der vulnerabel-fragile Narzissmus, auch verdeckter Narzissmus genannt, entspricht nicht der klassischen Vorstellung eines Narzissten, denn Menschen, die an dieser Persönlichkeitsstörung leiden, sind eher depressiv, ängstlich und schambesetzt.)
Aber holen wir nun den Fokus wieder zurück zu uns: Auch wir können uns – meist unbewusst – sehr selbstgerecht verhalten. Zum Beispiel wenn wir glauben, dass es unsere Aufgabe sei, den anderen darauf hinzuweisen, was er falsch macht oder wenn wir versuchen, ihn zu ändern, damit wir selbst dann ein glückliches Leben mit dem anderen führen können.
Wir glauben dabei, das Richtige zu tun. Doch die Wahrheit ist, wenn wir versuchen, andere zu kontrollieren, die aber zu Kompromissen gar nicht bereit sind und sich auch überhaupt nicht verändern wollen, sind wir es, die am Ende die Kontrolle verlieren.
Daher ist es wichtig, dass wirklich grundlegend zu verstehen: Narzissten haben nicht nur nicht den Wunsch, sich zu verändern, sondern sie haben gar nicht die Fähigkeiten, um freundlich, fürsorglich, rücksichtsvoll und ehrlich zu sein. Daher wollen sie auch gar nicht mit dir kooperieren und auf Lösungen hinarbeiten.
Vor allem bei der Kindererziehung ist das wichtig zu wissen. Mit einem Narzissten ist nach einer Trennung keine gemeinsame Kindererziehung möglich, sondern nur eine sog. parallele Erziehung.
Ich weiß, auch das ist schwer nachzuvollziehen und ein Funken Hoffnung, dass es doch irgendwann besser oder anders werden könnte, bleibt immer… Aber wir müssen auch diese Tatsache einfach akzeptieren, um im Umgang mit Menschen mit NPS nicht immer wieder von der Härte des anderen überrascht zu werden.
Wenn du also als liebevoll gebender und fürsorglicher Mensch, gleichzeitig auch versuchst, den anderen in irgendeiner Weise zu verändern – um dich dadurch sicher, geliebt und gut zu fühlen – dann bist du für Menschen, die genau daraus ihren Nutzen ziehen wollen, ein willkommenes Ziel.
Daher sei dir bewusst, dass Narzissten ganz genau wissen, dass sie dich, solange du ihnen Energie und Aufmerksamkeit schenkst, indem du sie belehrst und ihnen Vorschriften machst, weiterhin triggern können.
Und so traurig das auch ist, genau dadurch erhalten sie von dir ihre Macht und Bedeutung, die sie sich so sehr wünschen. Solange du also in irgendeiner Form Interesse an dem anderen zeigst, auch wenn es in Form von Wut oder Ärger ist, solange weiß der andere, dass er dich emotional beeinflussen und dir deine Lebenskraft (und vieles andere auch) nehmen kann. Du kennst das sicher, denn Menschen mit NPS drohen oftmals – teilweise auch offen – damit.
Daher ist es für uns auch so wichtig, dass wir lernen, Grenzen zu setzen, uns immer weiter von dem anderen zu lösen und die Anteile in uns zu heilen, die diesen toxischen Menschen tolerieren, mit ihm kooperieren wollen und sich noch immer an ihn klammern.
Ich kann dir nur sagen: Gib nicht auf, denn es ist die Mühe wert. Nicht nur für uns, sondern auch für unsere Kinder und alle zukünftigen Generationen. Denn mit unserem Verhalten können wir unseren Kindern ein Vorbild sein, so dass sie schon in jungen Jahren die Möglichkeit bekommen, frei zu wählen, wie und wer sie sein wollen.
Mit allem anderen vergeuden wir nur unsere wertvolle Lebenszeit.
Daher mache dir gerne immer mal wieder ganz bewusst, dass unsere Zeit hier auf der Erde endlich ist. Und auch wenn wir uns das nicht wünschen: Letztlich könnte es jederzeit vorbei sein.
Wie also möchtest du deine Zeit hier in dieser Welt verbringen?
Sicherlich ja nicht damit, dich mit Menschen herumzustreiten oder dich über sie zu ärgern, die sich nicht ändern können und wollen…
Hole dir die Macht über dein Sein zurück.
Über den Unterschied zwischen Mitgefühl und Mitleid hatte ich bereits gesprochen…
Daher nur kurz zur Erinnerung: Wenn du oft dazu tendierst, mitzuleiden, dann ist es für dein Wohlbefinden wichtig, dass du dich bewusst vom anderen abgrenzt. Wenn du mit anderen nur mitfühlst, ist eine Abgrenzung nicht notwendig.
Kommen wir daher nun zur letzten Wahrheit. Der Wahrheit Nummer sechs:
Du bist sehr empathisch.
Und das bedeutet weitaus mehr, als nur ein netter Mensch zu sein, der sich um andere kümmert.
Denn Empathen zeichnen sich vor allem auch dadurch aus, dass sie innerlich einen tiefen Wunsch verspüren, Gutes zu tun und Harmonie herstellen möchten.
Daran ist natürlich nichts auszusetzen. Was du manchmal vielleicht aber als anstrengend empfindest, ist, dass du als Empath eben oft auch die Gefühle anderer intensiv wahrnimmst. Teilweise sogar die Gefühle der anderen für sie fühlen musst, wenn diese nicht bereit dazu sind, ihre eigenen Gefühle zu fühlen. Aber auch mit dieser Fähigkeit können wir lernen, bewusst umzugehen.
Es ist sehr wahrscheinlich, dass du diese Fähigkeit in deiner Kindheit besonders gebraucht hast, um schon vorab erfühlen zu können, was als nächstes passieren wird. So konntest du bereits im Voraus erahnen, was der andere gleich tun wird.
Bei Elternteilen, die uns nicht die nötige Sicherheit vermitteln konnten oder sich gar unberechenbar verhalten haben – teilweise mit für uns schmerzlichen Konsequenzen – war das sehr nützlich und sinnvoll, denn du konntest erahnen oder in ihrem Verhalten erspüren, wie es ihnen gerade geht und was das für dich in der Folge bedeuten könnte.
Dies war eventuell auch der Fall, wenn du einen kranken oder hilfsbedürftigen Elternteil hattest, der deine Aufmerksamkeit brauchte. Über unser hohes Einfühlungsvermögen können wir als Kinder dann ganz schnell herausfinden, was der Elternteil braucht und ihm helfen oder ihn beschwichtigen, um so dann doch noch Liebe, Fürsorge oder Sicherheit von ihnen zu bekommen. Scheinbar.
Genau aus diesem Grund fühlen sich Narzissten auch besonders zu Empathen hingezogen. Denn als (unbewusster) Empath sind wir, anstatt mit unseren eigenen Gefühlen, Werten, Wahrheiten und Grenzen in Kontakt zu sein, ständig nur mit den emotionalen Wunden des Narzissten beschäftigt und versuchen, ihm das zu geben, was er braucht. Letztlich auch wieder nur, damit wir uns geliebt fühlen können.
Daher ist es als Erwachsener dann irgendwann auch unsere wichtigste Aufgabe, zu lernen, unseren Fokus im Leben von “außen nach innen” auf “innen nach außen” zu verlagern. Denn nur so können wir die Macht über unsere Gefühle und unser Wohlbefinden zurückerobern.
Denn Menschen, die aus ihrem Inneren heraus interagieren, sind für Manipulationen und Missbrauch nicht anfällig.
Wenn du also als Empath “von außen nach innen“ handelst, dann schaust du immer auch, wie dein Gegenüber reagiert. Du versuchst die Reaktion des anderen auf das, was du tust oder sagst, zu lesen. Und dann entsprechend darauf zu reagieren.
Wenn der andere sich also scheinbar unwohl fühlt, abgelenkt, unzufrieden oder gelangweilt wirkt, dann wirst du dich seinem Verhalten anpassen und eventuell nicht mal mehr sagen, was du eigentlich sagen oder tun wolltest.
Wenn du aber “von innen heraus“ nach außen agierst, dann sprichst du aus deinem Herzen heraus deine Wahrheit, unabhängig davon, was der andere tut oder nicht tut. Aus deiner eigenen, inneren Quelle zu agieren, ist ein ganz anderes Sein, als in Abhängigkeit nur auf andere zu reagieren.
Das ist sehr wichtig zu verstehen. Denn das macht dich frei, ohne dass du dich von anderen abgrenzen musst.
Ein Mensch mit NPS kann nur mit Menschen zusammen sein, die er auch manipulieren kann. Sein Interesse wird also gar nicht erst geweckt, wenn wir unser wahres, also authentisches und souveränes Selbst sind.
Daher ist eine Trennung aus einer toxischen Beziehung immer auch eine wundervolle Möglichkeit, auf spiritueller Ebene zu erwachen.
Aus eigener Erfahrung und auch aus Erfahrung mit meinen Klienten kann ich dir daher versprechen, dass sobald du die ungeheilten Anteile in dir transformiert hast, ist das Letzte, was du tun wirst, deine wahre Macht jemals wieder an andere abzugeben.
Stattdessen wirst du voller Freude und Energie bewusst und authentisch in dieser Welt sein und dein Leben entsprechend erfüllend gestalten können.
Sicher hast du selbst schon die Erfahrung machen können, dass sobald du für dich selbst einstehst und widersprichst, ist ein Mensch mit NPS beleidigt und fängt an, mit allen Mitteln gegen dein neues Sein anzukämpfen, dich zu verunsichern und brechen zu wollen. Das kann auch wirklich schlimme Züge annehmen. Laß dich davon aber nicht verunsichern, sondern hole dir Unterstützung von jemandem, der sich damit auskennt. Du musst da nicht alleine durch.
Emphatisch zu sein, ist eine wunderschöne Fähigkeit und auch Stärke, die dir eine tiefe Verbundenheit mit allem ermöglicht.
Und so wirst du dich als bewusste bzw. selbstermächtigte Empathin natürlich immer noch gerne um Menschen kümmern und für sie da sein wollen, doch von nun an wirst du klar erkennen können, wann es dir dabei gut geht und wann nicht.
Und auf einem höheren Bewusstseinslevel kannst du dich dann sogar frei und freudvoll durch dein wahres Sein in dieser Welt an andere verschenken – ohne Angst, Zweifel oder Abhängigkeiten.
Wenn du diesen Weg einschlagen möchtest, dann folge gerne hier dem Link zu meinem Online-Kurs: Link zum Kurs.
In Verbundenheit, Eva