Es gibt nichts, was nicht durch Liebe geheilt werden könnte. (Gary Zukav)

Ja, es gibt nichts, was nicht durch Liebe geheilt werden könnte. Und genau die Hoffnung und der Glaube daran, sind es, die liebevolle und empathische Menschen – denen es schwerfällt, Grenzen zu setzen – immer wieder ermutigt und antreibt, sich unermüdlich für andere einzusetzen. In einer narzisstischen Beziehung kämpfen sie daher häufig weiter – im guten Glauben und weit über ihre eigenen Grenzen hinaus. Nicht selten geben sie alles, im wahrsten Sinne des Wortes. Und genau aus diesem Grund ziehen sie auch Menschen mit einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung in ihr Leben. Denn Narzissten nehmen sich alles. Besonders deutlich kann das werden, wenn man sich ihrer Kontrolle entzieht und sie verlässt. Nicht selten beginnt erst dann ein nicht endend wollender Rachefeldzug.

Wenn es dir möglich ist, den Kontakt zu einem Menschen mit einer narzisstischen Störung komplett abzubrechen, dann tue es – ohne Kompromisse. Denn kein Kontakt – ist der beste Weg für deine Heilung. Dabei solltest du darauf achten, dass du auch kein Schlupfloch lässt. Lösche alle Kontakte, reagiere auf keine Kontaktaufnahme über gemeinsame Bekannte, etc. Ist ein völliger Kontaktabbruch nicht möglich, weil dieser Mensch zu deiner Familie gehört oder ihr gemeinsame Kinder habt, dann begrenze den Kontakt auf das Allernötigste.

Für Menschen in einer solchen Lebenssituation ist es essentiell, wahrhaftig loszulassen und zu begreifen, dass es nicht ihre Aufgabe ist, einen anderen Menschen zu heilen und schon gar nicht einen Narzissten, denn das ist schlichtweg unmöglich. Die gute Nachricht aber ist, dass ein narzisstischer Mensch nicht grundlos in unserem Leben auftaucht und daher auch nach einem Kontaktabbruch nicht einfach verschwindet. Da Menschen mit einer narzisstischen Störung ein sehr feines Gespür für unsere verletzlichsten Stellen, d. h. für unsere nicht geheilten Anteile, haben, greifen sie uns auch genau dort an. Was wir als Chance oder Geschenk annehmen können. Denn anstatt weiter dagegen anzukämpfen, können wir von ihnen lernen, was wir noch in uns heilen dürfen. Sobald wir also die Opferrolle verlassen und den Kampf aufgeben haben, können wir den Narzissten nutzen, um zu erfahren, wo wir besonders verletzlich sind und schauen, welches dahinterliegende Trauma noch der Heilung bedarf. Und erst wenn wir uns mit unserer Heilung befasst, uns um unser Wohlergehen und unsere Grenzen sorgen und dem Narzissten so keine Energie mehr zukommen lassen, wird er aus unserem Leben verschwinden, um sich ein neues Opfer zu suchen.

Wie du lernst, Grenzen zu setzen, kannst du in meinem kostenlosen E-Book „Alles hat seine Grenzen – und zwar meine“ nachlesen. Du findest es auf meiner Webseite. Ich wünsche dir viel Freude damit.

In Verbundenheit, Eva