WAS WIR DURCH CORONA LERNEN KÖNNEN:

Corona hat uns sehr deutlich gezeigt, dass wir eine Menschheit sind und dass es sehr wohl Einfluss auf die eine Seite der Erde nimmt, was auf der anderen passiert. Wenn wir unseren Müll ans andere Ende der Welt verschiffen, ist er damit nicht entsorgt. Unser Müll verdreckt dann einfach nur dort unsere Erde.

Wir sind nicht alleine auf dieser Welt und wenn wir keine Rücksicht aufeinander nehmen, schaden wir mit unserem unbewussten Verhalten nicht nur uns, sondern auch anderen. Nicht nur wir können krank werden, sondern wir können auch viele andere anstecken. Und der andere wird vielleicht sogar viel mehr unter den Folgen unseres rücksichtslosen Verhaltens leiden müssen als wir.

Gesetze und Regeln bringen nichts, wenn wir selbst keine Verantwortung für unser Tun übernehmen. Selbst wenn Tierversuche in Europa verboten sind, wenn wir sie dann in China durchführen lassen, haben wir nur eine Gesetzeslücke gefunden und geben die Verantwortung nur an andere ab. Schuldig machen wir uns trotzdem.

Es ist kein Zeichen von wahrer Menschlichkeit, Tiere derart auszubeuten. Die Coronafälle in der Massentierzucht zeigen uns ganz klar, dass Tierhaltung und -schlachtung unter derartigen Arbeits- und Hygienebedingungen rein gar nichts mehr mit artgerechter Haltung bzw. Verarbeitung zu tun hat.

Die Nachfrage bestimmt das Angebot. Wenn wir weiterhin Nerze kaufen und damit keine bewusste Entscheidung treffen – gegen den Handel mit Tierpelzen, damit wir sie uns weiterhin kuschelig um den Hals legen können, nachdem sie den Tieren lebendig vom Leib gerissen wurden, dann sind wir es, die die Pelzzucht überhaupt attraktiv machen. Denn nur wenn die Nachfrage von uns da ist, werden Unternehmen auch immer Wege finden, sie bedienen zu können, wie die Nerzzucht in Dänemark oder die Tierversuchslabore in China.

Es gibt besorgniserregend viele junge Menschen in unserer Gesellschaft, die offensichtlich nicht allein sein können und ohne Feiern, d. h. Drogen- und Alkoholkonsum auskommen, weil sie von ihren Eltern nicht lernen konnten, wie man sich mit unangenehmen Gefühlen bewusst auseinandersetzt.

Die Angst vor etwas Undefinierbarem und Unbekanntem, versetzt uns in den unbewussten Überlebenskampfmodus, wodurch wir nur noch in Mustern agieren: Flucht, Kampf oder Starre. In diesem Zustand sind wir manipulierbar, denn es bleibt uns kaum Spielraum für Selbstbestimmtheit und Selbstermächtigung, wodurch wir handlungsunfähig werden. Für manche Menschen ist dieses Gefühl der Ohnmacht kaum zu ertragen und entlädt sich in enormer Wut und im Widerstand.

Um aus einer Situation, die übermächtig und sinnlos erscheint und für die wir niemandem verantwortlich machen können, bleibt uns nur, unsere Angst und die der anderen, anzuerkennen und für uns und andere liebevolles Mitgefühl aufzubringen. Denn Mitgefühl ermöglicht es uns, wieder bei uns anzukommen und den nötigen inneren Frieden zu finden, der uns von den durch das Außen ausgelösten Ängsten und Sorgen befreit.

Wenn wir jetzt nicht alle gemeinsam radikal umdenken und noch immer nicht bereit sind, Einschnitte in unserer bisherigen Art und Weise, wie wir – jeder ganz individuell für sich – dieses geschenkte Leben leben, auf uns zu nehmen, dann werden wir Menschen diesen wundervollen Planeten schon sehr bald zerstört und uns selbst ausgerottet haben.

Jetzt ist die beste Zeit für Dankbarkeit und Liebe für unseren Planeten, jedes andere Lebewesen und für unser wahres Selbst – gerade wegen der momentanen Situation.

Alles Liebe, Eva