ANGST DURCHLEBEN
“Wo die Angst ist, da geht es lang.” (Günter Ammon)
Folge deiner Angst und durchlebe sie, denn Angst ist auch nur ein Gefühl, dass gelebt werden möchte, damit es sich dann wieder auflösen kann.
Mache es dir zur Gewohnheit,
dich jeder Herausforderung in deinem Leben
mit Vertrauen und Liebe zu stellen und
dich nicht deiner Angst hinzugeben.
Denn je öfter du Herausforderungen
mit der Kraft der Liebe entmachtest,
desto seltener wirst du mit
beängstigenden Situationen konfrontiert werden.
Wann immer sich dir deine Angst zeigt, hast du auch immer die Möglichkeit, dich ihr zu stellen, anstatt sie zu fürchten und vor ihr davon zu laufen. Heiße deine Angst daher einfach willkommen und folge ihr, denn sie ist dein bester Wegweiser. Sie zeigt dir, wohin du noch zu gehen und was du noch nicht in deinem Leben bewältigt hast. Deine Angst ist da, um dir zu zeigen, dass da noch etwas ist, das noch gesehen und aufgelöst werden will.
Letztlich brauchst du daher vor keiner Situation Angst zu haben, denn jede Aufgabe wird dir in deinem Leben nur gestellt, um dir selbst beweisen zu können, dass du richtige Entscheidungen treffen kannst. Wenn du aber wegläufst und aus Angst keine oder eine falsche Entscheidung triffst, dann wirst du immer wieder – zwar in anderer Form, aber immer wieder aufs Neue – die gleiche Aufgabe gestellt bekommen. Und zwar solange, bis du diese eine Aufgabe endlich gemeistert hast. Das erklärt, warum dir manches in deinem Leben immer und immer wieder passiert. Stellst du dich aber deiner Herausforderung, also deiner Angst, wirst du hinterher umso stärker daraus hervorgehen. Denn umso größer deine Angst vorher war, desto größer wird auch dein Fortschritt und dein persönliches Wachstum hinterher sein.
Sei dir also im Klaren darüber, dass deine Angst nur die Reaktion auf eine Herausforderung ist. Konfrontiert mit einer Herausforderung, hast du dann immer nur die Wahl, dich entweder für die Liebe oder für die Angst zu entscheiden. Denn alle unsere menschlichen Handlungen gründen sich auf tiefster Ebene auf diesen zwei Emotionen: die Angst oder die Liebe. Entscheidest du dich für deine Angst und erscheint sie dir zu groß, um dich ihr zu stellen, läufst du davon. Vielleicht ist das für den Moment die scheinbar einfachste Lösung, aber leider wird sich dieser Ablauf solange wiederholen und du wirst immer wieder vor die gleiche Herausforderung – vielleicht das ein oder andere Mal in einer anderen Gestalt – gestellt werden bis du sie endlich gemeistert hast. Es macht also überhaupt keinen Sinn, dich einer Herausforderung, sprich deiner Angst, nicht irgendwann doch zu stellen. Und wenn du dich ihr sowieso stellen musst, warum dann nicht mit Liebe statt mit Angst?
Daher stelle dich deiner Angst in Liebe, folge ihr liebevoll, durchlebe sie und befreie dich dadurch von immer mehr Grenzen, die du dir allein durch deine Angst selbst erschaffen hast. Sprenge deine eigenen Grenzen, indem du deine Angst durchlebst, damit du die Erfahrung machen kannst, dass du überlebt hast. Denn darum geht es. Deine Angst soll dein Überleben sichern, denn du glaubst tief im Inneren, die Situation nicht zu überleben und somit tatsächlich wortwörtlich zu sterben. Am meisten fürchten wir alle abgelehnt zu werden, weil wir früher wirklich nicht überlebt hätten, wenn wir aus unserer Gruppe verstoßen worden wären. Daher fürchtest auch du heute Ablehnung noch so stark, dass du Angst hast, daran kaputt zu gehen und somit läufst du lieber davon als die Angst, sprich die Ablehnung zu durchleben. Wenn du aber Liebe lebst, weil vor allem du dich vollständig liebst und nicht ablehnst, sondern so annimmst wie du bist – mit allem, was dazu gehört, dann kann dich die Ablehnung andere auch nicht mehr verletzen.
Daher übe dich jeden Tag darin, deiner Angst mit Liebe zu begegnen – dich also für die Liebe und nicht die Angst zu entscheiden. Mache es dir daher gerne zur Gewohnheit, dich deiner Angst zu stellen und dich ihr nicht zu ergeben.
Für mich bedeutet Freiheit nicht, immer alles machen zu können, was und wann ich es will, sondern für mich bedeutet Freiheit, sich nicht aus Angst eigene Grenzen zu setzen.
In Liebe, Eva